Leitlinien

Leitlinien Fußball Jugend Konzept

1. Vorwort

Die RSG Verberg / Gartenstadt 99 e.V. gehört zu den gut geführten Vereinen im Kreis Krefeld. Dies wird durch die hohe Akzeptanz seitens der Krefelder Bevölkerung deutlich und spiegelt sich letztlich in der Mitgliederzahl wieder. Einen hohen Stellenwert innerhalb des Vereines, gemessen an der Zahl der aktiven Kinder und Jugendlichen, nimmt der Jugendfußball ein.

Damit die überdurchschnittlich gute Jugendarbeit im Spannungsfeld zwischen sportlichem Anspruchsdenken und sozialer Integrationsaufgabe auch in Zukunft fortgeführt werden kann, haben wir das nachfolgend dargestellte Konzept „Jugendfußball“ erarbeitet. Das Konzept stellt einen roten Faden für die Akteure im Bereich des Jugendfußballes dar und bildet den organisatorischen und sportlichen Rahmen für die Vereinsarbeit im Jugendfußball. Akteure in diesem Sinne sind die Kinder und Jugendlichen, die Trainer und Betreuer, die Funktionäre im Bereich Jugendfußball, aber auch die Eltern der Kinder und
Jugendlichen.

Das Konzept wurde in intensiven Diskussionen im Sommer 2013 erarbeitet und stellt den Konsens zu diesem Zeitpunkt dar. Wir verstehen es als einen ersten Schritt. Wie nachstehend erläutert wird das Konzept einer fortwährenden Überprüfung und Weiterentwicklung, unter Berücksichtigung der gesellschaftlichen und vereinsinternen Entwicklung, unterworfen sein.

Wir danken ausdrücklich den Trainern und Betreuern, auch in Ihrer Funktion als verantwortliche Eltern, für ihre Mitarbeit.

2. Organisation

„Sport ist ein wesentlicher Teil der Kultur. Er trägt zur Lebensqualität und Lebensfreude bei.“

2.1. Der Verein

Anbieter für den Sport sind Vereine, die ihre Aufgaben in Selbstverwaltung
überwiegend ehrenamtlich leisten.

Auch bei der RSG Verberg / Gartenstadt 98 e.V. basieren die Angebote auf Selbstbestimmung, Selbstorganisation und Selbstverwaltung. Die sportliche und gesellige Begegnung in unserem Verein ermöglicht Kontakte zu Menschen aller gesellschaftlichen Schichten. Wo Begegnung, Kommunikation und Geselligkeit gelingen, findet Vereinsleben statt. Vereinsleben bedeutet ein Miteinander, das die gesteckten Ziele verfolgt, die auf die verschiedenen Altersgruppen abgestimmt sind. Die Vielfalt der ehrenamtlichen Tätigkeiten in unserem Verein schafft die Grundlagen zum Erlernen demokratischer Tugenden.

In unserer Gesellschaft kann der Sport in besonderer Weise die Integration ausländischer Kinder (und Erwachsener), aber auch sozial schwach gestellter Kinder fördern. Der Sport kann durch seine Kontaktmöglichkeiten, die nicht nur auf Sprache angewiesen sind, Isolation und Fremdheit überwinden und Toleranz wecken. Wir erwarten von den Vorstandsmitgliedern, den Trainern und Betreuern, den Eltern und auch von den Kindern und Jugendlichen selbst ein vorbildliches Verhalten auf und neben dem Sportplatz (Fair Play).

Es ist unser erklärtes Ziel, dass während des Trainings- und Spielbetriebes „Genussmittel“ wie Alkohol und Tabak in der näheren Umgebung des Spielfeldes tabu sind und wir verlangen ein entsprechendes Verhalten von den Beteiligten. Wir Erwachsenen haben eine Vorbildfunktion gegenüber den Kindern und Jugendlichen!

2.2. Die Organisation der Jugendarbeit

Vorstand:
Im Gesamtvorstand des RSG Verberg / Gartenstadt 98 e.V. nehmen zwei die Interessen des Jugendfußballes wahr. Die Vorstände werden von der Mitgliederversammlung gewählt.

Jugendleitung:
Die Jugendleitung setzt sich aus dem Jugendleiter und dem stellvertretenden Jugendleiter zusammen. Die Jugendleitung zum erweiterten Vorstand.

Jugendgeschäftsführung:
Die Jugendgeschäftsführung ist für die Organisation des Trainings- und Spielbetriebes sowie für das Pass- und Spielberechtigungswesen verantwortlich.

Jugendvorstand:
Die für den Jugendbereich zuständigen Vorstandsmitglieder, die Jugendleitung sowie die Jugendgeschäftsführung und der Kassenwart bilden den Jugendvorstand. Der Jugendvorstand ist für die Belange der Jugendabteilung verantwortlich. Er beantragt, plant und verwaltet das Budget des Jugendbereiches und dessen Verwendung. Die vom Verein gezahlten Aufwandsentschädigungen sind im Budget zu planen. Für die Beurteilung einer gerechten Aufwandsentschädigung werden objektive Kriterien herangezogen (beispielsweise: Qualifikationsnachweis, Fortbildungsengagement, soziales Engagement).

Sportlicher Leiter:
Der sportliche Leiter koordiniert die Zielsetzungen und Rahmenbedingungen für die sportlichen Belange. Er sorgt für die Umsetzung des sportlichen Konzeptes, erarbeitet Zielsetzungen und berät die Jugendleitung. Der sportliche Leiter beruft Trainingssitzungen ein und moderiert diese. Der sportliche Leiter ist für die Sichtung von Spielern verantwortlich. Der sportliche Leiter Jugendfußball wird vom Jugendvorstand ernannt.

Öffentlichkeitsarbeit:
Diese Funktion ist Bestandteil des Jugendvorstandes und zeichnet sich für eine einheitliche und positive Außendarstellung des Jugendbereiches verantwortlich. Hierzu zählt auch die Außendarstellung im Internet, die möglichst einheitlich sein sollte. Darstellungen einzelner Mannschaften im Internet müssen vom Jugendvorstand abgenommen werden.

Kooperation Schulen:
Die Funktion Kooperation Schulen zeichnet für den Kontakt mit den Schulen und Kindergärten im näheren Umfeld des Vereins verantwortlich. Primäre Aufgabe ist es, Kooperationsmöglichkeiten mit Schulen und Kindergärten zu erarbeiten und über diesen Weg Mitglieder und Mittel zu gewinnen. Die für die Funktion Kooperation Schulen verantwortliche Person wird vom Jugendvorstand ernannt.

Konzept Jugendfußball:
Für die Konzeption und Weiterentwicklung dieses Jugend-Fußball-Konzeptes ist der Jugendvorstand zuständig. Er hat die Pflicht, das Konzept jährlich zu überprüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten. Verbesserungen und Aktualisierungen werden umgehend in der Jugendabteilung abgestimmt und in der Konzeptdokumentation aktualisiert. Die aktualisierte Version wird allen Beteiligten zur Verfügung gestellt und die Kenntnisnahme von den Beteiligten schriftlich bestätigt.

3. Fairverhalten der Beteiligten

Auf die Vorbildfunktion von Trainern, Betreuern und Eltern wurde bereits hingewiesen. Daraus entwickelt sich eine eindeutige Erwartungshaltung des Vereines an diesen Personenkreis, die wir unter dem Begriff Fairverhalten
zusammenfassen.

3.1. „Fairverhalten“ der Trainer / Betreuer

Trainer sind Vorbilder! Sie habe die Verpflichtung Kinder und Jugendliche positiv zu beeinflussen. Das kann in einer richtig ausgerichteten Mannschafts-, Trainings- oder Wettkampfsituation oft besser gelingen als in der Schule und auch manchmal besser als im Elternhaus. Für Kinder und Jugendliche steht der Spaß an erster Stelle.
Daneben ist aber auch ein „richtiges“, altersgerechtes Training erforderlich. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Tatsache, dass Kinder und Jugendliche sich eine breitere Freizeitgestaltung wünschen. Dem haben die Trainer Rechnung zu tragen.

Die Trainer sollten Ansprechpartner bei Problemen und auch „kleineren“ Dingen des Alltags sein. Das wird umso bedeutender, wenn man weiß, dass der Trainer als Vertrauensperson in Umfragen knapp hinter den Eltern und deutlich vor den Lehrern liegt. Dessen müssen die Trainer in ihrem Verhalten gegenüber den Kindern und Jugendlichen immer bewusst sein.

Die Trainer und Betreuer müssen im Kinder- und Jugendfußball viele Rollen übernehmen. Sie müssen aufrichten und ermutigen, fordern und motivieren, trösten und heilen, loben und bestätigen können. Dazu gehören auch kritische Worte, z.B. da, wo ein Spieler vergisst, dass Fußballspielen ein Mannschaftsspiel ist. Niemand wird ALLEINE ein Spiel gewinnen, genauso wenig verliert kein Spieler ALLEINE ein Spiel. Die sportlichen und pädagogischen Fähigkeiten eines Trainers werden genauso von einem wenig talentierten Spieler gefordert. Hier gilt es, durch das Setzen korrekter Reize / Anforderungen, das Gleichgewicht zu finden. Für die Trainer und Betreuer bedeutet dies, dass eine Kommunikation stets auf „Augenhöhe“ der jeweiligen Altersgruppe erfolgen muss. Konstruktive Kritik ist immer erlaubt, dies jedoch ohne persönliche Bloßstellung und Androhung von Sanktionen vor versammelter Mannschaft. Der Kritik muss auch immer positive Aufmunterung folgen. Es darf keine Ausgrenzung von Kindern und Jugendlichen, gleich aus welchem Grund, geben.

Die Nichtberücksichtigung eines Spielers aus pädagogischen Gründen sollte als Erziehungsmittel mit äußerster Vorsicht angewendet werden, da eine solche Maßnahme ein Kind sehr verletzen kann. Hält ein Trainer diese Maßnahme jedoch für unbedingt erforderlich, darf er diese Begründung nicht vor der gesamten Mannschaft aussprechen und muss das Gespräch mit den Eltern suchen. Hält ein Trainer eine derartige Maßnahme für erforderlich muss vorher die Jugendleitung informiert werden.

Die Trainer arbeiten und verhalten sich nach den Leitlinien des DFB und nach diesem Jugend-Fußball-Konzept. Persönliche Eitelkeiten und Missgunst von Trainern haben auf dem Sportplatz nichts zu suchen. Im Vordergrund stehen die fußballerische Ausbildung der Kinder und die Entwicklung von sozialer Kompetenz. Die Trainer dürfen die von ihnen trainierten Mannschaften nicht gegen das Gemeinwohl des Jugendbereiches abgrenzen.

Trainer und Betreuer konsumieren keinen Alkohol und Tabak vor ihren minderjährigen Mannschaften.

Die Kommunikation zwischen Eltern, Trainern und Betreuern ist eine wesentliche Erfolgskomponente für das Funktionieren der Jugendarbeit. Zu Beginn einer Saison besteht für die Trainer die Verpflichtung, die Eltern in Form eines Elternabends über die Inhalte des Jugendkonzeptes des RSG Verberg/Gartenstadt 98 e.V. umfassend zu informieren. Bei Problemen und Missständen jeglicher Art informieren die Trainer und Betreuer unverzüglich den Jugendvorstand. Eine „Sportplatzdiskussion“ ist zu vermeiden.

Die Ausbildung der Trainer im Jugendbereich ist für die sportliche und soziale Entwicklung der Kinder und Jugendlichen ein wichtiger Baustein. Die Trainer bekunden ausdrücklich ihre Bereitschaft zur Aus- und Fortbildung. Der Verein bietet die Möglichkeit, an vereinsinternen Weiterbildungen teilzunehmen. Die Aus- und Weiterbildungen beinhalten Themen, die die qualifizierte Arbeit der Trainer unterstützen. Die Qualität des Trainings, der Betreuung und der Ausbildung der Kinder wird hierdurch verbessert.

3.2 „Fairhalten“ der Eltern

Eltern spielen im Juniorenbereich eine wichtige Rolle. Im unteren Juniorenbereich ist es kaum vorstellbar, dass ein reibungsloser Spielbetrieb ohne Eltern machbar ist. Eltern sind oftmals hilfreiche „Mitarbeiter“. Auf der anderen Seite gibt es fanatische (im negativen Sinn) oder nur ihr Eigeninteresse vertretend eingestellte Mannschaftsbegleiter. Es kann nicht im Interesse eines guten Miteinanders sein, wenn ein solcher „FAN“ die Mannschaft oder den Verein zu beherrschen anstrebt. Die Mitwirkung von Eltern sollte als deutlicher Wunsch seitens der Trainer/Betreuer artikuliert werden. Dabei kann es sich naturgemäß in erster Linie nur um Unterstützungsmaßnahmen in bestimmten Bereichen handeln, die Trainer oder
Betreuer allein nicht abdecken können. Für unsere kleinen Fußballer muss immer deutlich bleiben, dass der Trainer der Verantwortliche ist.

Dies wird bei der Elternzusammenkunft zum Anfang einer jeden Saison auch deutlich zur Sprache gebracht werden. Der Jugendvorstand unterstützt hierbei ausdrücklich die Position des Trainers. Besonders gilt dies auch für die Einteilung der Mannschaften und die Aufstellungen.

An folgenden Stellen ist eine Mitarbeit der Eltern besonders hilfreich und deswegen
unbedingt erwünscht:

  • Eltern helfen bei der Beförderung der Kinder zu den Wettkampfspielen/ Turnieren durch die Bildung von Fahrgemeinschaften, die miteinander abgesprochen werden. Ähnliche Absprachen sind auch für denkbare Fahrten zu außersportlichen Aktivitäten möglich.
  • Die Reinigung der Trikots wird durch den Verein vorgenommen. In Ausnahmefälle können auch Eltern herangezogen werden.
  • Eltern unterstützen den Trainer als Helfer im Training. Sie übernehmen auf Anweisung des Trainers bestimmte Funktionen. Dadurch ergeben sich im Training bessere Differenzierungsmöglichkeiten.
  • Bei der Vorbereitung außersportlicher Aktivitäten, die für die Juniorenmannschaften geplant werden, sollten Eltern sich hilfreich einschalten und die Planung unterstützen.
  • Bei Austragung von Fußballturnieren übernehmen Eltern organisatorische Aufgaben wie den Verkauf und manches mehr.

Eltern am Spielfeldrand bei einem Spiel legen nicht immer das Verhalten an den Tag, das sich der Trainer und die Spieler wünschen. Das Anfeuern der Mannschaft und das lautstarker Bejubeln gelungener Aktionen und Tore sind stets erwünscht. Die lautstarke Kritik am eigenen Kind, am Mitspieler des eigenen Kindes, am Gegenspieler oder am Trainer während des Spieles muss unterbleiben. Sie schadet meist mehr, als sie hilft. Eltern, gleich welcher Altersstufe, gehören, so schwer das auch manchmal fällt, hinter die Platzabsperrung (Bande).

Der Trainer wird unsere Ansichten vom Kinder- und Jugendfußball auf der Elternzusammenkunft deutlich machen und die Eltern auffordern, diese Ziele im Interesse der Kinder zu unterstützen.

Das gute Miteinander von Eltern, Trainern und Betreuern sowie dem Jugendvorstand bringt ausschließlich Vorteile für die Kinder und Jugendlichen unseres Vereines. Hierzu ist es notwendig, offen miteinander zu kommunizieren. Wir tun dies in Form dieses Konzeptes.

4. Sportliches Konzept

4.1. Allgemeine Ausrichtung

  • Die RSG Verberg / Gartenstadt 98 e.V. ist ein Verein, der Kindern allerLeistungsklassen eine Möglichkeit zur Ausübung desFußballsportes bietet.
  • Wir sind bestrebt, Kindern / Jungendlichen eine gute sportliche Ausbildung und Betreuung mit den uns gegebenen Mitteln anzubieten.
  • Wir wollen den Kindern / Jugendlichen langfristig eine Perspektive für den Fußballsport bieten.
  • Wir bieten unseren Trainern die Möglichkeit, ständig an ihrer Qualifikation zu arbeiten. Eine Kostenbeteiligung hierzu wird durchden Verein gewährleistet.
  • Wir wollen in allen offiziellen Altersklassen mit Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen.
  • Wir wollen die individuelle Ausbildung forcieren.
  • Wir wollen dem Anspruch im Kinderfußball gerecht werden und definieren diesen wie folgt: Kinder wollen spielen, Freude haben und sich wohl fühlen. Sie wollen auch trainieren, Leistung bringen und Erfolge feiern. Trotzdem muss Ergebnisorientiert hinten anstehen. Leistung ist wichtig, aber nicht mit Erfolg gleichzusetzen und muss definiert werden.
  • Ab dem Jahrgang U12 / U13 werden wir so leistungsorientiert wie möglich trainieren und handeln.
  •  Die Jahrgänge U6 bis U13 werden in den Altersgruppen (G-Junioren bis D-Junioren) zusammen gelegt und werden mindestens einmal pro Woche gemeinsam trainieren. Grundsätzlich trainieren die Altersgruppen am gleichen Wochentag zur gleichen Zeit. Alle Trainer sollen jedes Kind des entsprechenden Jahrganges kennen. Es wird in Kleingruppen mitentsprechenden Schwerpunkten und Reizen trainiert.Die Einteilung der Mannschaftskader obliegt dem Trainerteam einer Altersgruppe und kann im gegebenen Rahmen flexibel sein. Eine Zuordnung zu einer höheren Altersgruppe erfolgt nur im Ausnahmefall. Ein Ausnahmefall stellt die Tatsache dar, dass in höheren Altersgruppen mangels Spieleranzahl keine Mannschaft gemeldet werden kann. Diese Regelungen gelten verbindlich mit der Veröffentlichung des Konzeptes ab der Saison 2013/ 2014. Zuordnungen von Kindern und Jugendlichen zu den Kadern, die vor diesem Zeitpunkt vorgenommen werden bleiben bis zum nächsten Jahrgangswechsel bestehen.
  • „Spezialtraining“, wie z.B. Koordinationstraining wird in den Trainingsalltag einfließen und bildet ein Thema der Weiterbildung zum altersgerechten Training. Ab der U12/ U13 soll einmal in der Woche ein gesondertes Torwart-Training stattfinden.
  • Alle Trainer verpflichten sich, altersgerechte Trainingsziele zu verfolgen und altersgerechte Trainingsmethoden anzuwenden.
  • Die Trainer sollen bestimmte Standards verfolgen! Diese werden gemeinsam in einer Fortbildung festgelegt.
  • Das Spielsystem des Senioren Leistungsbereiches dienst als Vorgabe für den Jugendbereich und sollte ab der U12/ U13 verfolgt werden. Das System basiert auf dem Prinzip „ballorientiertes Verteidigen“.
  • Dreimal in der Saison treffen sich alle Trainer in Form eines Workshops mit dem Jugendvorstand zum Austausch. Hier werden Trainingsinhalte und erreichte Ziele besprochen.

Ziel ist es, eine konzeptionell ausgerichtete sportliche Leistungsentwicklung in unserem Juniorenbereich zu erreichen, die neben der Entwicklung der Mannschaftsleistung vor allem eine stärkere Beachtung der individuellen Leistungsentwicklung beinhaltet.

Die Neusausrichtung in unserer Jugendabteilung ist mittelfristig angelegt. Die mit diesem Konzept eingeleiteten Veränderungsprozesse brauchen Zeit und müssen immer wieder überprüft werden.

4.2 Detaillierte sportliche Ausrichtung

4.2.1 G-Junioren

Die ersten Eindrücke bei den G-Junioren entscheiden oft darüber, ob ein Kind Begeisterung für den Fußball entfacht und langfristig dabei bleibt. Das „Training“ (besser → das Spielen) muss somit vom ersten Augenblick an Spaß machen. Der Spaß an der Bewegung steht im Vordergrund:

Lernziele:

  • spielerisches Kennenlernen von Bällen (Softball, Luftballon, Fußball)
  • Ball dribbeln können
  • Einfache Körperkoordination

Maßnahmen:

  • vielseitige Bewegungsabläufe
  • Übungen in Kleingruppen mit vielen Balkontakten
  • alle Aufgaben spielerisch vermitteln
4.2.2 F-Jugend

Mit Schulbeginn spüren viele Kinder Lust, über dasFußball spielen im Freundeskreis hinaus, regelmäßig im Verein zu trainieren und zu spielen. Der Vereinsfußball vermittelt den Kindern eine Gruppenzugehörigkeit und sie entdecken Gleichgesinnte.

Lernziele:

  • Erstes Pass-Spiel, Ballannahme
  • Beidfüssiges Schießen
  • Kontrolliertes Ball dribbeln
  • Körperkoordination

Maßnahmen:

  • Passen durch Vor- und Nachmachen
  • Erste leichte Torschüsse
  • Freies Fußballspielen in kleinen Teams mit vielen Toren

4.2.3 E-Jugend

Die Kinder fangen an, ihre Spielfreunde und ihre Spielideen umzusetzen. In diesem Alter  dominiert das freie Fußballspielen in kleinen Gruppen, auf kleinen Feldern in immer neuen Varianten. Die individuelle Entwicklung wird gefördert, Grundtechniken werden vermittelt.

Lernziele:

  • Grundtechniken (beidfüssiges Pass-Spiel, Ball-An/ -Mitnahme, Schusstechnik) vermitteln und verfeinern
  • Spielerisches Einüben der kennengelernten Grundtechniken
  • Beginn des Kopfballspieles (ACHTUNG: Leichte Bälle z.B. Luftballons, Wasserball)
  • Alle Mannschaftspositionen kennenlernen
  • Koordination und Geschicklichkeit mit Ball

Maßnahmen:

  • Freies Fußballspielen in kleinen Teams (2:2, 3:3, 4:4) in einem Anteil von etwa 50 %
  • Technikübungen in kindgemäßem Spieltraining
  • Fangspiele, vielfältige Parcours
  • Einfaches Kopfballspiel mit Softball

4.2.4 D-Jugend

Im „besten Lernalter“ sprühen die Kinder vor Bewegungs-, Spiel- und Leistungsfreude. Schnelle und geschickte Bewegungen gelingen. Es beginnt das systemische Fußball-Spielen.

Lernziele:

  • Die Basistechniken werden stabilisiert und im flüssigen Spiel umgesetzt
  • Gruppentaktisches Verhalten wird geweckt, Offensiv- und Defensivverhalten erkannt
  • Spielerpositionen sind bekannt (Positionsrotation)
  • Kopfballspiel entwickeln, alle Schusstechniken sind anwendbar
  • Koordinationsdefizite werden vermindert
  • Individuelle Stärken werden gefördert
  • Zweikampfverhalten
  • Torwarttechnik und –verhalten
  • Persönlichkeitsentwicklung durch Fördern der Eigeninitiative und Übernahme von Verantwortungen

Maßnahmen:

  • Freies Fußballspielen in Teams bis 9:9 in einem Anteil von etwa 40 %
  • Gruppentaktische Übungen in 2:2 bis 4:4
  • Kondition durch adäquate Spielformen mit Ball
  • Torschusstraining in spielerischen Formen
  • Torwarttraining
  • Wahl von Mannschaftskapitän und anderer Funktionen
4.2.5 C-Jugend

Kinder wachsen zu Jugendlichen heran. Diese Reifungsprozesse bringen neue geistig-psychische und körperliche Eigenschaften hervor. Diese werden positiv begleitet, um fußballerische Leistungssteigerungen hervorzurufen und neue Impulse für die Persönlichkeitsentwicklung zu setzen.

Lernziele:

  • Grundtechniken können in Tempo und unter Druck des Gegners angewendet werden
  • Gruppentaktisches Verhalten wird verfeinert und das Abwehr- und Angriffsverhalten automatisiert
  • Körperliche Fitness und Athletik wird aufgebaut
  • Individualtaktisches Verhalten wird verstärkt
  • Individuelle Stärken werden gefördert
  • Torwarttechnik und –verhalten
  • Teamfähigkeit wird durch Kommunikation auf dem Platz gestärkt
  • Persönlichkeitsentwicklung wird individuell gefördert

Maßnahmen:

  • Freies Fußballspielen in Teams bis 11:11 in einem Anteil von ca. 40 %
  • Positionsspiele, Freilaufen, Raumaufteilung
  • Üben von Spielverlagerungen und taktischem Verhalten bis 6:6
  • Aufwärmtraining, Fitness- und Konditions- und Spielübungen
  • Zweikampfverhalten mit Ball
  • Torabschlussübungen in spielerischen Formen
  • Torwarttraining
  • Spieler erhalten aktive Aufgaben in der Trainingsarbeit und weitere Funktionen
4.2.6 B-Jugend

Die Jugendlichen entwickeln ihre eigene Persönlichkeit, beim Sport und in der Gesellschaft. In dieser Phase muss die Freude am Fußballspielen erhalten und die Ernsthaftigkeit und der Leistungswille gestärkt werden. Sportlich sind die technisch-taktischen Grundlagen zu stabilisieren und die körperlich-athletischen Möglichkeiten zu fördern.

Lernziele:

  • Die Spieler zeigen Leistungsbereitschaft
  • Taktische Abläufe in der Gruppe und der Mannschaft werden verfeinert und automatisiert
  • Erlernen von verschiedenen Spielsystemen (Theorie und Praxis)
  • Dynamische Technik unter Zeit- und Gegendruck
  • Umfassende körperliche Fitness
  • Positionsspezifische Anforderungen erlernen
  • Individuelle Stärken werden spezialisiert
  • Zweikampfverhalten
  • Selbständigkeit der Spieler einfordern, um die wachsenden Persönlichkeiten zu unterstützen
  • Teamfähigkeit der Spieler weiter entwickeln

Maßnahmen:

  • Spaß am Fußball im Team vermitteln
  • Spezielle Konditions- und Fitnessübungen
  • Spielabläufe automatisieren, Mannschaftstaktische
  • Szenen üben, Pressing-Übungen
  • Auftaktbewegungen, Finten automatisieren
  • Standard-Situationen (Ecke, Freistoß, etc.) vorbereiten
  • Spieler können beim Training und Spiel mitbestimmen
4.2.7 A-Jugend

In der höchsten Junioren-Altersklasse werden die Jugendlichen auf einen reibungslosen Übergang in den Seniorenfußball vorbereitet. Die Jugendlichen haben diesen Prozess aktiv mitzugestalten. Die erlernten Grundlagen werden den größeren Wettspielanforderungen angepasst.

Lernziele:

  • Mannschaftstaktik auf verschiedene Spielsysteme optimieren
  • Positionsspezifische Techniken werden perfektioniert
  • Körperliche Fitness und psychische Stärke
  • Die Spieler sind selbständig und übernehmen Verantwortung für die Mannschaft und für den Verein

Maßnahmen:

  • Komplexe Spielformen einstudieren
  • Spezielle Konditions-, Fitness- und Kraftübungen
  • Individuelle Fähigkeiten perfektionieren
  • Technisch-Taktische Detail in Theorie und Praxis vermitteln
  • Führungsspieler leiten einzelne Trainings-Segmente und werden in die Jugendtrainer-Tätigkeit integriert

5. Anhang

5.1 Mitwirkende

Dietmar Niemann, Andreas Haftmann, Patrick Bloch, Sandra Bakir, Jennifer Haftmann, Oliver Schwarz, Peter Prison, Markus Nohr, Frank Wende, Jürgen Wipprich

Aufnahmeantrag RSG Jugend